Die 10 seltensten Antilopenarten im Krüger Nationalpark Südafrika

Veröffentlicht von safarihike am

Während viele Besucher in Südafrikas berühmten Krüger Nationalpark nach den Big 5 Ausschau halten, konzentrieren sich andere auf Vögel oder vielleicht auch nur ein ganz spezielles Tier. Vielleicht ein Stachelschwein. Oder das häufig zu findende Warzenschwein – Pumba und seine Freunde.

Antilopen werden auf einer Pirschfahrt sehr häufig gesichtet. Sichtungen von Antilopen wie die Schwarzfersenantilope (Impala), Kudu oder Nyala sind im Grunde garantiert. Aber es gibt auch einige Arten, die wirklich schwierig bis aussichtslos zu finden sind. Da kann es in einigen Fällen einfacher sein, einen Leoparden zu entdecken.

Insgesamt gibt es 21 Antilopenarten im Krüger.

Die nächsten 10 Antilopenarten sind allerdings besonders selten zu finden:

Bleichböckchen / Südliches Oribi (Ourebia Ourebi) (engl. Oribi)

Das Oribi ist eine kleine Antilope, die selten im Park zu sehen ist. Sie bleiben in Savannen, da sie kurze Gräser zum Grasen bevorzugen und Gebiete meiden, die von dichten Büschen und Bäumen dominiert werden. Oribis haben lange Hälse und schlanke Beine mit kurzen buschigen Schwänzen und einem weißen Unterbauch.

Männchen haben dünne, gerade Hörner, die etwa 16 cm lang werden.

Unterscheidungsmerkmale dieser kleinen Antilopen sind der halbmondförmige weiße Fellfleck direkt über den Augen und ein schwarzer Fleck direkt unter jedem Ohr.

Sie können kurzzeitig Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erreichen, wenn sie versuchen, einem Raubtier zu entkommen. Wenn sie von einem Raubtier überrascht werden, reagieren sie mit „Slotting“, indem sie vertikal mit gestreckten Beinen und einem gewölbten Rücken springen.

Oribis werden oft paarweise gefunden, aber im Gegensatz zu anderen kleinen Antilopen werden sie gelegentlich auch in Dreiergruppen gefunden, wobei ein Männchen und zwei Weibchen eine Gruppe bilden.

Sie haben eine Tragzeit von 210 Tagen, nach denen ein einzelnes Lamm – meistens im November und Dezember – geboren wird. Das Junge wird dann etwa einen Monat lang versteckt, und die Mutter kehrt manchmal zurück, um ihren Nachwuchs zu säugen. Es wird dann mit etwa vier bis fünf Monaten entwöhnt.

Großriedbock (Redunca arundinum) (engl. Common reedbuck)

Diese Antilopen, die manchmal auch südliche Schilfböcke genannt werden, bevorzugen langes Gras zum Grasen und können in Wäldern oder Savannen und Überschwemmungsgebieten gefunden werden.

Der Großriedbock ist territorial und lebt in der Regel in kleinen Gruppen von etwa sechs bis acht Individuen. In der Trockenzeit schließen sich mehrere kleinere Gruppen zusammen.

Im Krüger gibt es nur schätzungsweise 300 Großriedböcke.

Widder haben kurze, nach vorne gerichtete Hörner und können bis zu 68 kg wiegen, während Mutterschafe etwa 50 kg wiegen.

Der Großriedbock macht eine Reihe von Lauten, vom hohen Pfeifen bis hin zu schnaubenden Geräuschen, insbesondere wenn er in Not ist.

Der Großriedbock kommt hauptsächlich in den nördlichen Regionen des Parks vor, in der Nähe des Mopani-Restcamps und aufwärts.

Leierantilope oder Halbmondantilope (Damaliscus lunatus) (engl. Tsessebe)

Die Leierantilope, eine der seltsamer aussehenden Antilopen im Krüger National Park, ist auch eine der schnellsten Antilopen. Sie erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h.

Sie bevorzugen offenes Savannengrasland und werden manchmal in den zentralen Ebenen des Krüger National Parks gesehen. Am häufigsten findet man sie in der Gegend um das Mopani- Rastcamp und weiter nördlich.

Im Krüger National Park sind diese Antilopen in kleinen Herden zu finden.

Kühe sind nur 1-1,5 Tage brünstig und bringen ein einzelnes Kalb zur Welt. Sowohl Kühe als auch Bullen haben Hörner und bedecken sie während der Regenzeit oft mit Schlamm.

Es sind nur etwa 220 Leierantilopen im Krüger Nationalpark vorhanden.

Diese Antilopenart scheint bei Raubtieren nicht besonders beliebt zu sein. Dies mag eventuell an ihrer Größe liegen, denn Männchen wiegen bis zu 150 kg und sie sind wie gesagt schnell. Gegenüber kleineren Raubtieren wie Hyänen oder Schakalen verhalten sie sich aggressiv wenn Jungtiere bedroht sind.

Die Leierantilope nutzt oft Termitenhügel in ihrem Territorium, für eine erhöhte Position, um nach Gefahren oder Eindringlingen Ausschau zu halten.

Lichtenstein Kuhantilope (Alcelaphus lichtensteinii) (engl. Lichtenstein’s Hartebeest)

Die Lichtenstein Kuhantilope ist eine von acht Unterarten der Kuhantilope. Ihren Namen erhielt sie von Wilhelm Peters zu Ehren des Zoologen Martin Hinrich Lichtenstein. In Südafrika findet man sie nur im Krüger Nationalpark oder

Sie ist ein Grasfresser, bevorzugt offenes Grasland und Gebiete in der Nähe von Wasser und nutzt wie die Tsessebe Termitenhügel, um einen erhöhten Überblick über ihr Territorium zu erhalten.

Sie gruppieren sich in kleinen Herden von etwa 10 Individuen, angeführt von einem dominanten und territorialen Bullen. Sowohl Bullen als auch Kühe haben ihre charakteristischen S- förmigen, lockigen Hörner, mit denen Bullen manchmal ihr Territorium markieren, indem sie sie in den Boden reiben.

Kälber werden in der Regel zwischen August und September nach einer Tragzeit von 240 Tagen geboren, meist nur ein einzelnes Kalb.

Aktuelle Statistiken sagen, daß etwa 77 Tiere im Park vorkommen.

Moschusböckchen (Neotragus moschatus) (engl. Suni)

Das Moschusböckchen ist die kleinste der Kruger-Antilopen und kommt hauptsächlich in den nördlichen Teilen des Parks vor, ist jedoch äußerst selten zu sehen.

Diese Antilope, die nur etwa 5 kg wiegt, ist ein scheues Tier und lebt ausgesprochen zurückgezogen.

Aufgrund ihrer geringen Grösse sind sie besonders anfällig für Raubtiere wie die afrikanische Felsenpython und große Raub- und Greifvögel.

Sie neigen dazu nachts aktiver zu sein und verbringen den Tag oft eher in geschützten Bereichen.

Diese winzigen Antilopen ernähren sich von Blättern, Pilzen, Blüten und Früchten, die von Bäumen fallen.

Pferdeantilope (Hippotragus equinus) (engl. Roan-Antilope)

Die Pferdeantilopen gehören zu den größten Antilopen im Krüger, mit Bullen, die bis zu 300 kg erreichen.

Aber trotz ihrer Größe sind sie nicht leicht zu erkennen. Mit weniger als 100 Individuen im Kruger sind die Chancen, sie zu sehen, viel geringer als die Chancen, einen Leoparden zu sehen, den es immerhin rund 1000 mal im Krüger National Park zu finden gibt.

Die Pferdeantilopen kommen in Wald-, Grasland- und Savannengebieten vor, normalerweise von der mittleren Region des Parks bis zur nördlichen Region.

Sie haben markante lange, gekräuselte schwarze Hörner. Sowohl Männchen als auch Weibchen haben Hörner und ein schwarz-weißes Gesicht und werden manchmal mit ähnlich aussehenden, aber viel dunkleren Rappenantilope verwechselt.

Während die Rappenantilope im Krüger Nationalpark auch sehr selten sind, gibt es im Kruger aber immer noch mehr Rappen- als Pferdeantilopen.

Pferdeantilopen brüten das ganze Jahr über, bringen nach einer Tragzeit von neun Monaten ein einzelnes Kalb zur Welt. Sie verstecken ihr Junges für die ersten Lebenswochen im hohen Gras.

Besonders viele Pferdeantilopen findet man übrigens in Eswatini im Mlilwane Wildlife Sanctuary. Mit einem Abstecher vom Hippo Trail Wanderweg kann man die Herde beobachten, die in einem separaten Teil des Parks untergebracht ist.

Rehantilope (Pelea capreolus) (engl. grey rhebuck)

Diese kleine Antilope ist im Krüger National Park sehr selten zu sehen. Die Rehantilope ist ein typischer Gräser, der hauptsächlich auf grasbewachsenen Hängen und Berggebieten zu finden ist.

Sie werden oft mit dem Berg- Riedböcken verwechselt, aber die Hörner sind ein gutes Unterscheidungsmerkmal, da die Hörner der Rehantilope gerade und parallel ragen, während sich die Hörner des Bergriedbocks nach vorne krümmen.

Rehantilopen sind polygam und gruppieren sich in Herden, die normalerweise aus einem dominanten Männchen und den Mutterschafen und ihren Lämmern bestehen. Das Männchen verteidigt die im Schnitt zehnköpfige Gruppe gegen Eindringlinge. Dabei werden sie oft sehr aggressiv und können mit ihren scharfen Hörnern ihre Geschlechtsgenossen gefährlich verletzen oder sogar töten. Ein Gruppenmitglied hält stets Wache, während die anderen fressen.

Diese Antilopen verlassen sich vor allem auf ihr Sehvermögen. Es wird geschätzt, dass sie zwischen 200 und 400 m weit sehen können.

Roter Ducker (Cephalophus natalensis) (engl. red duiker)

Weitaus seltener als ihre grauen Artverwandten (Kronenducker) ist der rote Ducker eine sehr seltene Sichtung im Krüger National Park.

Es ist unwahrscheinlich, dass er mit dem grauen Kronenducker verwechselt wird, da der rote Ducker viel kleiner und rötlich gefärbt ist.

Sowohl Männchen als auch Weibchen haben kurze, gerade Hörner, im Gegensatz zum Kronenucker, bei dem nur die Männchen Hörner haben.

Rote Ducker haben ein gebeugtes Aussehen, wobei ihre Vorderbeine kürzer als ihre Hinterbeine sind. Diese längeren Hinterbeine ermöglichen es ihnen, bei Bedarf schnell in Aktion zu treten. Sie sind tagsüber am aktivsten, suchen nach Blättern, abgefallenen Früchten und Blüten und neigen dazu, sich in vorwiegend dichter Vegetation zu bewegen, weshalb sie so selten und schwer zu sehen sind.

Sharpe Greisbock (Raphicerus sharpei) (engl. Sharpe’s grysbok)

Sharpes Greisböcke gehören zur gleichen Familie wie die Steinböcke und sind eine Art Zwergantilope, die im Krüger nicht oft gesichtet wird.

Sie bevorzugen einen ziemlich dichten Lebensraum, in dem sie sich im Laub verstecken können, und sind sehr territorial.

Sie sind Einzelgänger und treffen sich nur zur Paarung mit anderen Artgenossen des anderen Geschlechts. Gelegentlich mit dem Kronenducker verwechselt, hat der Sharpe- Greisbock ein rötliches Fell mit grauen Flecken, vor allem am Hinterteil.

Sie haben markante dunkle Ringe um die Augen und eine dunkle Färbung an der Innenseite des Ohrs, wie die Adern eines Blattes.

Wie bei den meisten kleinen Antilopen verstecken sich Sharpes Greiböcke, wenn sie von Raubtieren bedroht werden, und bleiben ganz still in dichtem Laub oder sogar Höhlen, bis sie zur Flucht gezwungen werden.

Südlicher Bergriedbock (Redunca fulvorufula) (engl. Southern Mountain reedbuck)

Bergriedböcke sehen ihren artverwandeten Riedböcken ​​sehr ähnlich, sind jedoch erheblich kleiner, was ihrem bergigen Lebensraum besser entspricht.

Sie bevorzugen felsige Gebiete und neigen dazu, sich in kleinen Herden wie der Großriedbock zu bewegen, sind aber territorialer und zeigen dies, indem sie mögliche Eindringlinge anschnauben.

Bergriedböcke pfeifen auch, wenn sie sich bedroht fühlen, und pfeifen weiter, selbst wenn sie vor Raubtieren fliehen, im Gegensatz zum Großriedbock, der im Falle der Verfolgung schnaubt.

Ihre Jungen verstecken sie in den ersten Wochen nach der Geburt in langem Gras und schaffen so einen geschützten Bereichen, um sie vor Raubtieren zu verbergen.

Laut einer der letzten Wildzählungen sind nur rund 150 Tiere im Krüger National Park vorhanden, was Sichtungen extrem selten macht.

Häufige Antilopenarten im Krüger Nationalpark

Schwarzfersenantilope (Impala)

Wer schon mal im Krüger Nationalpark war kennt die Tatsache, dass man auf unzählige Herden von Impalas trifft. Mit einer Anzahl von rund 130.000 erwachsenen Tieren im Park ist das auch keine Überraschung.

Diese häufig vorkommenden Antilopen können über 3-Meter-Zäune springen und notfalls bis zu 80 km / h schnell rennen.

Großer Kudu

Den Kudu findet man am ehesten in dichten Waldgebieten. Am häufigsten ist er in den südwestlichen Ausläufern und in den Waldgebieten des Sabie Fluss anzutreffen.

Kudus leben nicht wie die Impalas in großen Herden. In der Regel leben ein dominantes Männchen mit 3 bis 5 Weibchen als kleine Herde zusammen. Wie beim Impala haben nur die männlichen Kudus Hörner. Kudu- Männchen können bis zu 300 kg wiegen und eine Schulterhöhe von 1.5 Meter erreichen. Im Krüger Nationalpark gibt es ca. 5.000 Tiere.

Größte Antilopenart im Krüger Nationalpark

Elenantilope (Eland)

Der größte Antilope im Krüger Nationalpark ist das Eland mit einer Schulterhöhe von 1,8 Metern und einem Gewicht von rund 940 kg. Trotz Grösse und Gewicht kann das Eland mit Leichtigkeit über einen 2 Meter hohen Zaun springen. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 20 km/h kann das Eland auch notfalls für eine kurze Zeit eine Spitzengeschwindigkeit von 40 km/h erreichen.

Elenantilopen leben in kleinen Herden von 2 bis 5 Tieren und werden selten gesehen, da es im Krüger Nationalpark nur etwa 300 gibt. Sie können grundsätzlich auf den Savannenebenen oder Waldgebieten im gesamten KrügerNationalpark gefunden werden.

Viel Erfolg bei der Suche nach diesen Antilopenarten und allen anderen Tieren!

Antilopenarten

Eine Übersicht aller im Krüger Nationalpark vorkommenden Säugetiere kann man hier runterladen.

“Each species is a masterpiece, a creation assembled with extreme care and genius.”

-E.O. Wilson.