Einmal zu Fuß durch den Krüger Nationalpark- ein wanderbarer Teilnehmerbericht über 4 unvergessliche Tage aus Südafrika
Einmal zu Fuß durch den Krüger Nationalpark war ein großer Traum von mir und ein paar Freunden. Nach ein wenig Abstimmungsarbeit im Vorfeld und einigen chaotischen Urlaubsanträgen, haben wir es dann aber doch geschafft, alle unter einen Hut zu bekommen. Vier meiner Freunde und ich haben uns Mitte 2019 auf eine 4-tägige geführte Wanderung durch den Krüger Nationalpark in Limpopo, Südafrika, gewagt.
Was für eine einmalige und erstaunliche Erfahrung!
Wir und unser deutschsprachiger Guide wurden von unseren zwei sehr sachkundigen und professionellen (und auch bewaffneten) Guides am Krüger Camp, in dem wir zuvor übernachtet haben, abgeholt.
Am Morgen vor der Abholung wurden unsere Rucksäcke auf Gewicht und Ausstattung überprüft, damit wir nicht zu viel unnötiges Zeug durch den Busch schleppen. Die Camping Ausrüstung wie Zelt, Isomatte und Camping Geschirr (notfalls auch Rucksack und Schlafsack od. Decke) wurden zum Glück von safarihike gestellt, so dass wir das nicht mit von zu Hause bringen mussten.
Wir wurden dann mit einem der offenen Safarifahrzeuge zum Ausgangspunkt unserer Wanderung gebracht, wo wir zunächst die notwendigen Sicherheitsunterweisungen erhielten, bevor wir uns auf den Weg in den Busch machten. Was ein Gefühl der Moment, wenn man dann startet und es wirklich los geht. Naiv wie wir waren haben wir noch schnell ein Gruppen-Selfie für die Lieben zu Hause gemacht. Man weiß ja nie 😉
Nach einer zweistündigen Wanderung wählte der Guide einen guten Campingplatz für uns in einem trockenen Flussbett aus, nachdem er zunächst geprüft hat, dass wir dennoch Zugriff auf Wasser haben werden.
Wir stellten unsere Zelte auf und gruben eine mit Steinen gesäumte Wassergrube, die uns sauberes und sicheres Trinkwasser spendete (so machen es übrigens auch die Elefanten – also das Buddeln, nicht die Steine!).
Am zweiten Tag wanderten wir mit schön leichten Tagesrucksäcken (Essen, Wasser und Kameras) zu einem entfernten Sandsteinfelsen. Wir sahen zwar nicht so viele große Tiere, aber dafür unglaublich viele verschiedene Vögel und haben viel über die Natur und die Vegetation sowie den Krüger National Park gelernt. Wir waren uns auch alle nicht ganz sicher, ob wir wirklich den Big 5 zu Fuß, also ohne den Schutz eines Autos, in der freien Wildbahn begegnen wollen.
Nach einem weiteren spektakulären Sonnenuntergang saßen wir und plauderten den Rest des Abends am Feuer. Keiner hatte auch nur ansatzweise das Gefühl sein Handy nutzen zu wollen – Empfang hat es aber ohnehin nicht gegeben. Wir haben schon lange nicht mehr so ausgiebig miteinander gesprochen wie in dieser Zeit.
Am dritten Tag mussten wir dann 15 km wandern, da wir am letzten Tag nahe am Endpunkt sein wollten. Unterwegs sind wir auf ein kleines Wasserloch gestoßen, indem ein einsames Flusspferd es sich gemütlich gemacht hat. Wir haben uns leise zurück gezogen, um das Tier nicht weiter zu stören, das uns schon ganz misstrauisch beobachtete.
Zu Fuß ging es dann weiter und wenig später haben wir einen Büffel entdeckt, den wir haben vorbei ziehen lassen. Wir sind dann weiter Richtung Fluss, dem Letaba, gelaufen und haben mehr Büffel und schließlich auch den leisen Giganten, einen riesigen Elefantenbullen, gesichtet. Ehrlich gesagt haben wir ihn erst gefühlt gerochen und Zweige und Äste brechen hören, bevor wir ihn gesehen haben. Um solche potentiellen Gefahren rechtzeitig aufspüren zu können, sollte man also eher stillschweigend durch den Busch laufen und nicht wie ein Wasserfall plappern.
Die Natur und das Glück waren uns wohl gesonnen. Wir haben am Flussufer angekommen einen Leoparden gesehen, der mindestens genauso überrascht war wie wir. Er war gerade am Trinken als wir uns gegenseitig bemerkten. Er brüllte noch kurz und verschwand dann im Busch.
Unweit dieser Stelle haben wir dann unser Camp aufgeschlagen und diesen einmaligen Blick auf den Fluss in uns aufgesogen. Unser großer Wunsch wurde erfüllt und wir haben nachts die Löwen brüllen hören. Man hatte das Gefühl, sie stehen gerade mal auf der anderen Seite der Zeltwand, aber uns wurde dann versichert, sie waren “nur” auf der anderen Seite des Flusses.
Am letzten Tag waren es dann nur noch wenige Hundertmeter bis zu unserem Pick-up Ort, wo unser Safari-Transportauto auf uns wartete. Auf dem Rückweg zum Camp haben wir glücklicherweise noch einige weitere tolle Tiersichtungen gehabt.
Das tolle an der Wanderung war für uns, dass wir mitentscheiden konnten, wie weit wir wandern wollen und wie wir am liebsten die Zeit verbringen wollen. Unser Traum einmal zu Fuß durch den berühmten Krüger Nationalpark in Südafrika zu wandern ist wirklich wahr geworden!
Weil man seine Campingausrüstung und Essen (sowie Wasser) selber trägt, sollte man schon relativ fit sein. Im Vorfeld daheim mit 15 KG Marschgepäck üben lohnt sich also.
Auch wenn die heiße Dusche und ein richtiges Bett nach der Zeit im Busch so genial wie schon lange nicht mehr waren, war die Wanderung ein absolut unvergessliches Erlebnis. Dieser Trip hat nicht nur unseren Bund der Freundschaft weiter vertieft sondern jedem Einzelnen von uns nachhaltig geprägt und die Liebe und Dankbarkeit zur Natur neu belebt.
Ein riesiges Danke an safarihike, die Park- Guides und allen Beteiligten vom Krüger Nationalpark, die diesen Trip zu diesem grandiosen Erlebnis gemacht haben!
Unsere Tipps für die Wanderung zu Fuß durch den Krüger Nationalpark:
Nicht jeder muss eine eigene Packung Feuchttücher haben, die man niemals aufbrauchen wird.
Insgesamt ist weniger mehr.
Eine Kamera für alle. Lasst die Handys einfach im Camp im Auto liegen und genießt ein Leben “ohne”.
Für uns ging es dann zurück nach Johannesburg und weiter nach Kapstadt zum Sightseeing, Wine Tasting und beachen. Die Wanderung zu Fuß durch den Busch im Krüger Nationalpark war aber definitiv das Highlight dieses Trips nach Südafrika!
Danke Safarihike. Danke Südafrika. Bis zum nächsten Mal.
Dieser Beitrag wurde von der lieben Chrissie verfasst und hier auf safarihike mit großer Freude geteilt. #DANKE.
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Ganz gleich ob Du alleine bist, Dein Partner vielleicht keine Lust hat oder schon zu alt ist, Ihr als Paar, Freunde, Familie oder Gruppe etwas besonderes plant – Gründe gibt es jedenfalls genug um sich auf diesen wanderbaren Hike zu begeben.
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