Potjiekos – der genial leckerste Eintopf auf afrikanisch, den man sich auf keinen Fall niemals entgehen lassen sollte – 5 Insider Tipps, die man sich zu Herzen nehmen sollte.

Veröffentlicht von safarihike am

Im südlichen Afrika ist die Potjiekos (ausgesprochen Poikiiekoos – das „t“ ist absolut stumm) ein nicht wegzudenkendes kulinarisches Kochereignis, das nicht nur überaus sozial, sondern auch unvergleichlich lecker ist.

Wörtlich übersetzt bedeutet potjiekos nicht anderes als „Small-Pot-Food“ – „Töpfchen Essen“.

Traditionell wird die Potjiekos im Freien auf offenem Feuer zubereitet. Sie wird hierfür in einem runden, dreibeinigen Topf aus Gusseisen gekocht, dem Potjie, der aus dem Niederländischen stammt und im 17. Jahrhundert aus den Niederlanden nach Südafrika gebracht wurde. Seit damals ist er in den Häusern und Dörfern von Menschen im gesamten südlichen Afrika zu finden.

Potjie
Potjie – Dreifuß auf Kohlen

Andere Bezeichnungen für den Potjie

Der Potjie hat viele andere Bezeichnungen und Namen – je nach Gegend, Land oder auch Sprachgebrauch der Nutzer. Der Potjie ist häufig auch bekannt unter

  • dutch oven
  • black pot
  • dopf
  • gusseiserner topf

Anwendung / Feuermittel

Der Topf wird mit kleinen Mengen Holz oder Holzkohle erhitzt.

Kleine LPG-Gasflaschen (normalerweise 3 bis 5 kg) mit einem speziell für den Potjie entwickelten Aufsatz werden auch häufig verwendet.

Die Verwendung von Gas anstatt Feuer kann vor allem in der Trockenzeit bei windigen Verhältnissen sinnvoll sein um Funkenflug zu vermeiden.

Das Gericht bzw. die Art der Zubereitung ist auch in Israel beliebt, auf Hebräisch als Poike bekannt.

Was kommt in die Potjiekos rein?


Traditionell enthält das Rezept Fleisch, Gemüse wie Karotten, Kohl, Blumenkohl oder Kürbis, Stärkehaltige Beigaben wie Reis oder Kartoffeln, die alle langsam mit niederländisch-malaiischen Gewürzen gekocht werden.

Tipp 1: nicht zu wenig würzen.

Dies ist die charakteristische Würze des frühen kulinarischen Schmelztiegels Südafrikas. Andere übliche Zutaten sind Obst (getrocknet) und Produkte auf Mehlbasis wie Nudeln.

Die Potjiekos entstand seinerzeit bei den Voortrekkern und entwickelte sich zu einem Eintopf aus Wild und Gemüse, soweit verfügbar, die alle zusammen auf dem Feuer im Potjie gekocht wurden. Als die Trekker (Pioniere) damals unterwegs Wild schossen, wurde es dem Pot hinzugefügt. Auch die grossen Knochen haben ihren Weg in den Topf gefunden, vor allem um den Eintopf zu verdicken.

Jeden Tag, wenn die Wagen anhielten, wurde der Topf zum Kochen über ein Feuer gestellt und frische Knochen und frisches Flesich hinzugefügt. So ist im Laufe der Zeit alles im Topf gelandet, was vor die Flinte kam, wie Wild, Geflügel wie Perlhuhn, Warzenschwein, Buschschwein, Kaninchen oder Hase.

Wie funktioniert das Kochen mit dem Potjie ?

Zuerst wird Speiseöl in den Potjie gegeben und bis zum Erhitzen über das Feuer gestellt.

Das Fleisch wird hinzugefügt, typischerweise Lamm, Rind oder Schweinefleisch und scharf angebraten. Denkbar ist auch ein Mix aus verschiedenen Fleischarten bis hin zu Huhn, die dann allerdings schichtweise hinzugefügt werden.

Tipp 2: auf jeden Fall sollte man nach den ersten Versuchen mal einen Test mit verschiedenen Fleischsorten durchführen!

Das Fleisch wird gewürzt und abgelöscht, entweder mit Bier, Old Brown Sherry, Wein oder was eben greifbar ist.

Tipp 3: niemals zu viel davon in den Koch gießen!

Wenn das Fleisch leicht gebräunt ist, werden Gemüse und Kartoffeln oder Süsskartoffeln zusammen mit weiteren Gewürzen hinzugefügt.

Abhängig von den Ansichten des Potjie-Küchenchefs können dann Wasser oder andere Flüssigkeiten hinzugefügt werden oder auch nicht, üblicherweise Gemüsebrühe oder Fleischbrühe, je nach Fleischart und Verfügbarkeit.

Tipp 4: zwischendrin den Deckel anheben und prüfen, dass nichts anbrennt!

Don’t stir and disturb the potjie!

Der Deckel wird dann geschlossen und der Inhalt langsam ohne Rühren köcheln gelassen.

Dies unterscheidet die Potjiekos von einem Eintopf, da letzterer gerührt wird.

Ziel der Potjiekos ist es, dass sich die Aromen der verschiedenen Zutaten so wenig wie möglich vermischen.

Dies ist auch der Hauptunterschied zwischen einem Eintopf und Potjiekos. Der Grund dafür ist, dass der Geschmack des Fleisches am Boden das gesamte Gemüse oben drüber beim langsamen Garen würzt.

Wenn der Potjie richtig gemacht ist, sollte man immer in der Lage sein, alle Zutaten einzeln und ein köstliches Ganzes zu sehen und zu schmecken.

Man braucht nicht zu viel Flüssigkeit, weil sich während des Garens viel Feuchtigkeit im Topf/Pot bildet.

Wichtig ist, dass die Wärme gering und konstant ist.

Tipp 5: wirklich ausreichend Zeit einplanen und das ganze nicht mit zu viel Hitze und „unter Volldampf“ in 30 Minuten „durchbraten“!

Potjie
Potjie im „Veld“

Ein Potjie ist ein soziales Event, bei dem man gemeinsam am Feuer sitzt und sich unterhält und ggf. das Ablöschgut unter sich aufteilt.

Der Potjie ist in der Regel zwischen 2 und 6 Stunden auf dem Feuer. Man sollte also nie mit Hunger starten, denn ein Potjie braucht seine Zeit.

Meistens wird Reis oder Pap zur Potjiekos gegessen. Aber auch Baguette ist unglaublich lecker dazu – dann kann man das Essen in einer kleinen Schüssel servieren und gemütlich am Feuer sitzen bleiben. Vor allem wenn schon Kartoffeln und Süsskartoffel in der Potjiekos sind, hat man seinen „Kohlenhydrate- Anteil“.

Potjie
Potjie Pot auf dem Feuer



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